1309 Am 11. Februar 1309 urkundliche Ersterwähnung von Zinnowitz unter dem
slawischen Namen Tzys in der Schenkungsurkunde des Pommernherzog
Bogislav IV.
1496 Der Kirchenrat von Tzys erhält aus der Klosterkasse von Crummin eine
finanzielle Anleihe für die Reparatur der christlichen Kapelle.
1534 Beginn der Reformation der Katholischen Kirche in Pommern.
1535 Die Fischereiverordnung wird in Kraft gesetzt.
1563 Das Kloster Crummin wird aufgelöst und geht mit den dazugehörigen
Klosterdörfern in den Besitz des Herzogs von Pommern-Wolgast über.
1610 -1618 Die „Lubinsche Karte“ wird durch des Rostocker Universitäts-
professors Eilhardt Lübben erstellt, sie gilt als die erste Landesaufnahme des Herzogtums Pommern.
1618 Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges. Pommern wird ausgeplündert und verwüstet. Das Land ist verarmt und in hohem Maße entvölkert.
1625 Mit Philipp-Julius stirbt der letzte Herzog der Linie Pommern-Wolgast
(* 27. Dez. 1584 in Wolgast; † 6. Februar 1625 in Wolgast).
Er hinterlässt keine Erben. Damit fällt Wolgast an das Herzogtum Pommern-Stettin.
1627 Wallenstein, Feldherr der kaiserlichen Truppen, lässt die Peenemünder Schanze errichten. Sie dient als Festungswerk gegen Angriffe von der Seeseite.
Tzys sowie die gesamte Insel werde in den Folgejahren von durchziehenden Truppen, insbesondere von den kaiserlichen, geplündert und gebrandschatzt. Dabei ist Tzys durch seine Lage an der alten Heerstraße von Vor- nach Hinterpommern besonders betroffen.
1628 Landung des dänischen Heeres unter König Christian IV. östlich von Tzys am Dänengrund.
1630 Am 25. Juni landet das schwedische Heer unter König Gustav II. Adolf am Peenmünder Haken und greift in den Dreißigjährigen Krieg ein.
Die Schweden besetzen Wolgast. Ihr Siegeszug führt über die Heerstraße zur Swine. Sie werden als Retter des Protestantismus gefeiert.
1632 Gustav II. Adolf fällt am 16.Nov.1632 in der Schlacht bei Lützen.
Seine Leiche wird auf der Reise in die Heimat im Wolgaster Schloss aufgebahrt, am 16. Juli 1633 am Dreilindengrund in Wolgast eingeschifft und nach Schweden gebracht.
1637 Erneute Plünderung der Insel durch kaiserliche Truppen.
Mit Bogislav XIV. stirbt der letzte Pommernherzog (* 31.März 1580 in Barth; † 10. März 1637 in Stettin).
1648 Ende des Dreißigjährigen Krieges.
Im „Westfälischen Frieden“ wird Mittel- und Vorpommern dem Königreich Schweden zugesprochen.
Der alte slawische Name „Tzys“ wird in „Zitz“ umgewandelt.
1675-1679 Der Krieg des deutschen Reiches gegen Frankreich berührt die Insel
Usedom, als die Schweden die von den Brandenburgern besetzte Peene-münder Schanze stürmen.
Zitz erlebt erneut durchziehende Truppen auf der Heeresstraße und muss Kontributionen erdulden.
Trotz der siegreichen Feldzüge des Großen Kurfürsten wird er vom deutschen Kaiser gezwungen, die Ergebnisse des Westfälischen Friedens zu sanktionieren. Damit bleibt Vorpommern schwedisch!
1692-1693 Im ganzen Königreich Schweden finden Landesvermessungen statt, deren Ergebnisse in Matrikeln zusammengefasst werden. Auch Zitz wird vermessen.
1700 - 1721 Großer Nordischer Krieg.
Schweden führt Krieg gegen das Bündnis Dänemark- Polen- Sachsen- Russland. Preußen tritt dem Bündnis 1713 bei. Beschränkt sich aber auf die Verteidigung seines Territoriums. (Unter König Friedrich Wilhelm I.)
1705 Zitz hat 4 Halbbauern, die gleichzeitig Fischer sind. Die besitzen jedoch wieder einen guten Viehbestand und können ihre Felder mit eigenem Zugvieh bearbeiten. Ihre Namen: Hans Krohn, Hans Scheele, Jochen Steffen und Hans Ising.
1710 Die Insel wird von der Pest heimgesucht.
1711 Mit der Haffordnung kommt es zur Regelung wichtiger Fragen des Fischfanges.
1720 Die Insel Usedom wird preußisch.
Mit dem „Frieden von Stockholm“ ist eine weitere wesentliche Etappe zur Beendigung des Großen Nordischen Krieges vollendet. Der Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. erwirbt Mittelpommern mit Stettin und der Insel Usedom bis zum Peenestrom für 2 Millionen Taler.
1721 Das wesentlich straffere preußische Regime bringt den Bauern auch Nachteile durch die wieder eingeführten Frontage. So müssen auch die Zitzer Bauern in der Regel 3 bis 4 unentgeltliche Frontage wöchentlich auf der Domäne Crummin leisten.
1740 Nach dem Tode Friedrich Wilhelm I. (* 14. Aug.1688 in Berlin; † 31. Mai 1740 in Potsdam) übernimmt sein Sohn, Friedrich II., die Regierungs-geschäfte. Er widmet sich mit Umsicht und großer Tatkraft einer Neuordnung und Umgestaltung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse.
Die 5 alteingesessenen Bauern werden auf sogenannte „wüste Höfe“ (wie z.B. Bannemin oder im Bereich Mahlzow) umgesetzt. In Zitz beginnt in der Folgezeit die Umgestaltung zu einer Preußischen Domäne.
1749 8 Kolonisten werden mit ihren Familien in Zitz angesiedelt. Sie kommen aus Schweden, Neuvorpommern und Mecklenburg. In Zitz erhalten sie in neu erbauten Häusern eine dauerhafte Sesshaftigkeit. Sie gelten als Halbbauern und betreiben Fischfang. Die Kolonisten kommen gern nach Preußen wegen zahlreicher Vergünstigungen. Dazu gehören: Befreiung vom Frondienst, Militärdienst, Einquartierung und Zöllen bis ins dritte Glied sowie Steuervergünstigungen und freier Bezug von Bauholz.
1751 Die Neugestaltung der königlichen Domäne ist abgeschlossen. Sie erhält auf Beschluss der Verwaltung der „Königlich-Preußischen Kriegs- und Domänenkammer“ Stettin den Namen „Zinnowitz“.
Der Domänengutshof mit dem Herrenhaus (ältestes Haus in Zinnowitz, Neuendorfer Weg 23) ist errichtet.
1757 Die Peenmünder Schanze ist Ort mehrfacher Kämpfe zwischen preußischen und schwedischen Truppen. Die Einwohner der umliegenden Dörfer werden davon betroffen.
1758 Die zwischenzeitlich siegreichen Schweden lassen einen Teil der Forsten von Zinnowitz und Pudagla abholzen.
1759 Nach der Eroberung der Peenemünder Schanze durch die Preußen lässt man sie schleifen.
1762 In diesem Jahre wird zuerst ein Schulhalter M e y e r in Zinnowitz erwähnt.
Das erste Schulhaus wird auf dem Grund und Boden der ehemaligen Marienkapelle Swinemünder Chaussee 2 errichtet.
1779 die Holländerei hat 1430 Morgen und 164 Ruthen, die Frondienste verrichten 6 Bauern aus Ückeritz und 3 Bauern aus Koserow, außerdem die Zinnowitzer Kolonisten pro Woche einen Tag.
1806 - 1807 Preußisch- französischer Krieg
Im Frieden von Tilsit verliert Preußen mehr als die Hälfte seiner Gebiete an Frankreich.
1807 Marschall Gebhard Leberecht von Blücher zieht im Mai 1807 durch Zinnowitz, um sich in Stralsund mit den Schweden zu vereinigen. Nach dem Frieden von Tilsit mußte er zurückgehen und berührt am 24. Juli Zinnowitz zum 2. Male.
1810 Die Verarmung Preußens zwingt zum Verkauf von Eigentum der Krone an Privatpersonen. So werden auf der Insel Usedom die königlichen Domänen Morgenitz, Katschow, Loddin und Zinnowitz zum Kauf angeboten.
1811 Der Swinemünder Reeder Friedrich Wilhelm Krause bewirbt sich um den Kauf der Domäne Zinnowitz. Er bietet 14300 Taler als Kaufsumme.
1812 Am 7.August erwirbt F.W. Krause die Domäne Zinnowitz mit 1784 Morgen landwirtschaftlicher Nutzfläche. Als Folge des Kursverfalls der preußischen Staatsschuldobligationen ergibt sich eine Kaufsumme von nur 7000 Talern.
1813 Beginn des Befreiungskrieges von der napoleonischen Unterdrückung. Die Insel Usedom wird davon nicht berührt.
1815 Niederlage Napoleons, die französischen Truppen ziehen ab.
Wiener Kongress. Schwedisch-Pommern fällt an Preußen.
1816 Der Fürst Malte Wilhelm von Putbus eröffnet in Lauterbach bei Putbus (Rügen) das Friedrich-Wilhelm-Bad. Die ersten Badekarren kommen zum Einsatz.
1818 Die Nachkommen F.W. Krauses verkaufen das Zinnowitzer Gut an 29 Bauern. Diese müssen 12000 Taler sofort bezahlen. 6000 Taler werden als Hypothek eingetragen.
1819 Swinemünde wird Kreisstadt des Kreises Usedom-Wollin
1821 Errichtung des ersten Schulgebäudes. Dieses Schulhaus befand sich auf dem Grundstück des Klempnermeisters Gutsch, Alte Strandstraße.
1830 Am 4. April herrschte eine Sturmflut, bei der das Wasser eine Verbindung von der Störlanke zur Ostsee geschaffen hat.
1831 Errichtung des Forsthauses in Zinnowitz.
1845 Bau des Schulgebäudes in der Alten Strandstraße.
1847 Zinnowitz erhält einen eigenen Friedhof.
1848 Bürgerlich–demokratische Revolution in Deutschland.
Die gemeinsame Bewirtschaftung des Gutes Zinnowitz durch 32 Eigentümer führt zu ständigen Konflikten. Deshalb wird diese Eigentumsform nach gerichtlicher Bestätigung aufgehoben. Es entstehen
32 selbständige bäuerliche Betriebe.
1850 Mit dem „Wigwam“ entsteht die erste Gaststätte in Zinnowitz.
1851 Am 26. Juni erhält Zinnowitz als dritter Ort auf Usedom den Badekonsens.
1859 Am 3. März wird ein „Bäderreglement“ erlassen. Eine Badedirektion wird gebildet, die alle Aufgaben und Angelegenheiten des Badewesens zu regeln hat.
1860 In Strandnähe im Bereich des heutigen „Preußenhof“, wird das „Haus für warme Bäder“ errichtet. Es ist eine Art Kurmittelhaus, in dem Reinigungsbäder und andere Dienstleistungen angeboten werden.
1863 Am 1. November 1863 Eröffnung der Eisenbahnstrecke von Stralsund über Züssow nach Wolgast, die Weiterfahrt ist nur mit der Kutsche und Fähre bis Zinnowitz möglich.
1864 Die ersten Badehütten werden am Strand aufgestellt.
Deutsch-Dänischer Krieg um die Befreiung Schleswig-Holsteins.
Die Reste der Peenemünder Schanze werden zu einer befestigten Stellung ausgebaut und von der Preußischen Armee besetzt.
1866 Preußisch-Österreichischer Krieg um die Hegemonie in Deutschland.
1867 Im November 1867 Hochwasser, das bis ins Dorf vordringt.
1869 Im Februar 1869 Hochwasser, das Wiesen und Dorf überflutet. Personen-
und Güterverkehr zwischen Bannemin und Zinnowitz teilweise mit Booten.
1870 Einjähriger Krieg zwischen Deutschland und Frankreich. Die Provinz Pommern wird in den Kriegszustand versetzt. In Befürchtung einer Truppenanlandung wird auch die Gemeinde Zinnowitz mit der Aufstellung einer Küstenwache beauftragt.
1872 Stärkste Sturmflut des Jahrhunderts. Erhebliche Zerstörungen u.a. des Vorwerkes Damerow und der 1820 erbauten ersten Salzhütten in Koserow. Das Wasser der Ostsee verbindet sich mit dem des Achterwassers.
1874 Erneut schwere Sturmflut.
Zinnowitz wird Amtsgemeinde des Amtsbezirkes Krummin.
1875 „Belvedere“ großes Familienpensionat und Hotel auf dem Glienberg von Badearzt Dr. Sachse errichtet.
1876 Am 15. Mai wird die Eisenbahnstrecke Berlin- Ducherow- Swinemünde eröffnet. Sie ist von großer Bedeutung für den Anschlussverkehr zu den Ostseebädern. Die Chaussee von Wolgast nach Zinnowitz ist fertiggestellt.
1880 Die Kaiserfahrt ist nach fünfjähriger Bauzeit fertiggestellt. Der Schiffsverkehr von Swinemünde nach Stettin ist damit auch für größere Schiffe gesichert.
Die „Strandhalle“ wird errichtet, später dann erweitert.
1881 In Zinnowitz wird die erste Kurtaxe erhoben.
1882 Der Bau der Chaussee nach Wolgast wird abgeschlossen.
Ein Warmbad für Reinigungsbäder und medizinische Gesundheitsbäder wird eröffnet.
In diesem Gebäude befindet sich auch das Bürgermeisteramt.
Die Ortsgruppe der Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger wird in Zinnowitz gebildet.
1883 Die erste Straßenverkehrsordnung tritt in Kraft.
1885 Stift „Waldesruh“ ist erbaut, es gehört zum Mutterhaus Salem in Stettin und ist für die Erholung verwaister und verlassener Kinder vorgesehen
1886 Das neu erbaute Hotel „Wigwam“ entsteht an der Stelle des alten Gasthofes.
Der regelmäßige Schiffsverkehr zwischen Carnin und Zinnowitz trägt zur Verbesserung des Kur- und Badebetriebes bei.
1887 Die Chaussee Zinnowitz- Pudagla ist fertiggestellt.
1889 Vergleich der Zinnowitzer Fischer mit dem Fiskus, der ihnen das ausschließliche Fischereirecht auf der halben Störlanke sichert.
1892 neues Warmbad errichtet
1894 Am 15. Juli 1894 wird der Grundstein zu hiesiger Kirche gelegt.
1895 Das königliche Forstamt Neupudagla veranlasst die Parzellierung des strandnahen Küstenschutzwaldes und des Dünenbereiches. Die Parzellen, die bis zu diesem Zeitpunkt Staatseigentum waren, werden zum Verkauf an Privatpersonen freigegeben. Es setzt eine umfangreiche Bautätigkeit ein.
Am 16. Juni wird die neu erbaute Kirche in Zinnowitz eingeweiht.
1897 Der von der „Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger“ mit Sitz in Bremen 1882 in Zinnowitz gegründeten Seenotrettungsstation stiftet eine Berliner Frühstücksgesellschaft das Rettungsboot „Aniela“.
1900 Schwabes Hotel ist nach 2-jähriger Bauzeit fertiggestellt.
1902 Am 14. Februar wird die Freiwillige Feuerwehr aufgestellt.
Am 4. August 1902 wird das neue Schulhaus eingeweiht.
1903 Anlässlich der in Wien stattgefundenen Internationalen Kurorte- Ausstellung ist der Badedirektion Zinnowitz für die ausgestellten Objekte von der Generaljury der Ausstellung das Ehrendiplom mit der Berechtigung zur Führung der großen goldenen Medaille und das Ehrenzeichen der Ausstellung zuerkannt worden.
Die neue Tennisanlage mit 2 Spielfeldern wird zur Nutzung freigegeben.
Am 19. April 1903 wird unsere Küste von einer furchtbaren Sturmflut heimgesucht.
1904 im Frühjahr wird die Promenade angelegt. Eine schwere Sturmflut zerstört den Deich zwischen Zempin und Koserow am 31.12.1904. Das Vorwerk Damerow wird völlig zerstört. Die Chaussee wird an 2 Stellen zerrissen.
Das Wasser dringt bis an die neue Promenade in Zinnowitz vor.
1905 Die Schriftstellerin Hedwig Courts- Mahler verbringt den Sommer in Zinnowitz. Ihre Besuche wiederholen sich in den Folgejahren.
1907 Das Familienbad mit 20 Kabinen wird eröffnet.
1909 Die neue Seebrücke als Landungsbrücke ist fertiggestellt und wird als „Vineta- Brücke“ eingeweiht. (12. Juli)
Zinnowitz feiert den 600. Jahrestag seiner urkundlichen Ersterwähnung mit einem Volksfest.
1911 Am 1. Juni Eröffnung der Eisenbahnverbindung von Heringsdorf nach Wolgaster Fähre, damit erhält auch Zinnowitz den langersehnten Eisenbahnanschluss.
1913 „Am 31. Dezember 1913 wütete eine furchtbare Sturmflut an unserer Ostseeküste.
Ein Stein in der Alten Strandstraße markiert den Wasserstand dieser Flut.
1913 Das St.-Otto-Heim wird nach Plänen eines Dresdener Architekten fertig gestellt. Betreiber war der Swinemünder St.-Otto-Verein. Dieser Verein schenkte das Haus am 15. April 1915 den Marienschwestern.
1914 Ausbruch des 1. Weltkrieges. Der Badebetrieb wird eingeschränkt, jedoch aufrechterhalten. Bei Kriegsende 1918 sind 28 Zinnowitzer Soldaten gefallen.
1917 werden 2 Glocken für den 1. Weltkrieg geopfert.
1919 5 Wohnhäuser und 3 Scheunen brennen am 14. Mai in Zinnowitz ab.
1920 Einflussreiche rechtsextremistisch eingestellte Einwohner bilden den „Zweckverband zur Freihaltung des Ostseebades für deutschblütige Kurgäste“.
Aus Spendenmitteln werden der Heldenhain und das Kriegerdenkmal errichtet.
Berta-Louis-Dreyfus-Heim wird im Winter 1920/21 eröffnet
1924 Wilhelm Potenberg wird vom Gemeinderat zum neuen Bürgermeister gewählt.(16.8.24)
Kronprinz Wilhelm von Preussen besucht Zinnowitz.
Frau Berta-Louise Dreyfuß besucht Zinnowitz.
1925 Das Strandhotel bekommt den Namen „Preußenhof“.
Am 19. Dezember erhält die Zinnowitzer Kirche ihre wiedergegossenen Glocken zurück. Sie sollen am 31. Dezember wieder zum ersten Mal läuten.
1926 Das Heim der Arbeiterpensionskasse in Zinnowitz wird am 1. Oktober 1926 vom Eisenbahn-Töchterhort käuflich erworben, um 130 Kindern Erholungsunterkunft an der See zu gewähren. (Hotel Belvedere, dann Maria-Heim und später Steinfurth-Heim genannt).
1927 Oie-Schwimmen: Den durch die Kurdirektion veranstalteten Schwimm-wettbewerb von der Insel Oie zum Zinnowitzer Strand (21 km) gewinnt Herr Günther Ritter.
Durch das Wirken des rechtsextremen Zweckverbandes bekommt Zinnowitz die Bezeichnung „Deutsches Ostseebad“.
Auf Werbetafeln und in Prospekten erscheint das Hakenkreuz.
1929 An der Uferregion des Achterwassers wird ein durchgehender Schutzdeich errichtet. Die Arbeiten werden von Arbeitslosen durchgeführt.
1931 Gründung einer Ortgruppe der SPD. Die Gründungsversammlung fand in Zempin statt, da kein Zinnowitzer Hotel- bzw. Gaststättenbesitzer einen Raum zur Verfügung stellte.
Bei Zecherin in der Nähe von Usedom ist die Straßenbrücke fertig gestellt, die die Insel mit dem Festland verbindet.
1933 Machtübernahme in Deutschland durch die Nazionalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP).
Die 1876 übergebene Drehbrücke bei Karnin, über die die ersten Züge von Berlin auf die Insel Usedom rollten, wird durch die damals modernste Hubbrücke Europas abgelöst. (Dezember 1933)
Die Peenebrücke verbindet die Insel Usedom mit der Stadt Wolgast.
Der „Zwickelerlass“ regelt das Badeleben. Das öffentliche Nacktbaden ist untersagt.
1934 Am 21. März 1934 Arbeitsdienstlager an der Chaussee gegenüber des Meiereihofes eingeweiht.
1936 Im Frühjahr kauft die Wehrmacht den Peenemünder Haken für 000
Reichsmark. Im August beginnen die Arbeiten zur Errichtung der modernsten Raketenforschungsstätte der Welt.
1937 Am 28. Juli 1937 Eröffnung der Bahnstrecke Zinnowitz-Peenemünde
(12,8 km). Die spätere Werkbahn Peenemünde umfasste ein etwa 100 km langes Streckennetz.
1938 Zur Abschirmung der Heeresversuchsanstalt Peenemünde wird eine Sperrzone um Peenemünde errichtet, die bis hinter Zempin und an die Wolgaster Brücke reichte. Bereits im Rahmen der Kriegsvorbereitungen werden Kur- und Badebetrieb eingeschränkt. Die Einrichtungen werden verstärkt zur Kinderlandverschickung und zur Rekonvaleszenz verwundeter Soldaten genutzt, aber auch zur Unterbringung von Mitarbeitern der Heeresversuchsanstalt.
1939 Ausbruch des II. Weltkrieg.
Die Freiwillige Feuerwehr wird der Polizei unterstellt.
1940 Zuzug durch Angestellte und Arbeiter der Heeresversuchsanstalt Peenemünde.
Ungewöhnlich kalter Winter mit viel Schnee. Selbst die ältesten Leute können sich an einen solchen Winter nicht erinnern. Vom 23.1.bis zum 6.3. gibt es Kohlenferien. Das Achterwasser ist bis zum April mit einer dicken Eisdecke bedeckt.
Die Seebrücke wird durch Eisgang stark beschädigt.
1941 13.5.-2.9. Kinderlandverschickung, in einigen Hotels des Ortes sind Kinder der 5. und 6.Klassen der Mittelschule Pinneberg, Barmstedt und Helgoland untergebracht. (Haus „Moll“, „Victoria Luise“, „Waldkrone“, „Frauenlob“, „Seestern“, „zur Ostsee“ u.a.)
Kinder der Adolf-Hitler-Schule und der Langelohe-Schule aus Elmshorn befinden sich vom 13.5. bis zum 1.10.1941 in der Villa Meeresblick und im „Parkhotel“.
Sie erhalten während ihres Aufenthaltes Unterricht durch die mitgebrachten Lehrer. Die Jungs haben ihren regelmäßigen HJ-Dienst.
Die Kinder lernten bei vielen Ausflügen die Insel kennen. Sie besuchten auch verwundete Soldaten in den Lazaretten (z.B. im Dreyfuß-Heim)
Seit 1941 traten im Schulleben wichtige Veränderungen ein:
Nach neuen Richtlinien erscheint ein neuer Lehrplan.
Die Klassenbezeichnungen werden geändert: 1. Schulj. = Kl.1 u. /f.
Das Schuljahr schließt fortan mit den Sommerferien, das neue Schuljahr beginnt nach den Sommerferien.
Elektrifizierung des Streckennetzes der Bahn von Zinnowitz nach Peenemünde. Elektrischer Zugbetrieb seit 15.04.1943
Das St.-Otto-Heim wird Lazarett.
1942 Auflösung aller Privatschulen im Deutschen Reich, also auch in Zinnowitz.
Am 3. Oktober erster erfolgreicher Start einer A4-Rakete in Peenemünde, bei dem sie mit einer Spitzengeschwindigkeit von fast Mach 5 (4824 km/h) eine Gipfelhöhe von 84,5 km erreichte. Deshalb wird Peenemünde als „Wiege der Raumfahrt“ bezeichnet.
1943 In der Nacht vom 17. zum 18. August greifen 565 englische Bombenflugzeuge die Heeresversuchsanstalt Peenemünde an.
Die militärische Operation trägt den Decknamen „Hydra“.
Infolge eines Navigationsfehlers fallen die meisten Bomben auf das Lager
für ausländische und deutsche Zwangsarbeiter in Trassenheide. Bei dem größten der insgesamt 4 Bombenangriffe werden 701 Menschen getötet.
Der Ort Zinnowitz hat eine Bombenreihe abbekommen (1943 oder erst 1944?).
1945 Bombenangriff auf Swinemünde:
Am 12.März, kurz nach 12 Uhr werfen 671 amerikanische Bomber eine Bombenlast von 1609 Tonnen auf die Stadt ab.
Am 29. April zerstört ein Sprengkommando der Deutschen Wehrmacht die Karniner Brücke.
In der Nacht vom 4. zum 5. Mai verlassen die letzten Soldaten der deutschen Wehrmacht die Insel.
Nach ersten Anlandungen am 3. Mai haben die sowjetischen Truppen die Insel am 5. Mai völlig besetzt. Die deutsche Wehrmacht hatte in Verbindung mit ihrem Rückzug sämtliche Landbrücken gesprengt, sowie die Eisenbahnbrücke bei Zinnowitz. Die schmalste Stelle der Insel zwischen Zempin und Koserow wird vermint.
1945 Vom sowjetischen Ortskommandanten wird der Zinnowitzer
Hans Krabbenhöft am 7.5.45 zum kommissarischen Bürgermeister ernannt.
Typhus-Epidemie.
Sämtliches vorhandenes Brachland in Zinnowitz wurde an ca. 30 Interessenten verteilt um zusätzliche Nahrung für die Bevölkerung zu erzeugen.
Auf Anordnung der Landesregierung erfolgte auch in Zinnowitz die Gründung des Komitees zur gegenseitigen Bauernhilfe.
Am 5. September beginnen die Reparaturarbeiten für die Eisenbahnbrücke.
Ab 1.12.1945 findet wieder Schulunterricht statt.
Kalter Winter, regelmäßiger Unterricht erst ab Mitte April 1946.
Das St.-Otto-Heim wird bis 1947 Desinfektionskrankenhaus.
1947 Die ersten Feriengäste kommen wieder nach Zinnowitz. Hotels und Pensionen nehmen ihren Betrieb wieder auf. Der Gewerkschaftsbund in der sowjetischen Besatzungszone (FDGB) bildet seinen Feriendienst.
Es werden vertragliche Vereinbarungen zwischen dem Feriendienst und den Hotelbesitzern geschlossen.
1948 Währungsreform.
Am 23.10.1948 Brandkatastrophe an der Ahlbecker Chaussee.
6 Wohnhäuser und eine Scheune fallen den Flammen zu Opfer.
1949 7.10. Gründung der DDR als zweiter deutscher Staat.
Im Frühjahr 1949 wird das „Maria-Heim“ in „Erich-Steinfurth-Heim“ umbenannt, es kommen die ersten Kinder nach dem Krieg zur Kur in das Heim.
1950 Das Warmbad ist wieder eröffnet.
Die Wolgaster Peenebrücke ist nach 20-monatiger Bauzeit wieder hergestellt.
Zinnowitz erhält den Titel „Seebad der Werktätigen“.
Alle Feuerwehren werden der Deutschen Volkspolizei unterstellt.
21.4.1950 Gesetz zum Schutz des innerdeutschen Handels wird erlassen
(Grundlage der Enteignungswelle „Aktion Rose“).
1951 Zinnowitz feiert den 100. Geburtstag als Seebad.
1952 Verwaltungsreform in der DDR.
Der bisherige Kreis Usedom mit Ahlbeck als Sitz der Kreisverwaltung wird aufgelöst und am 29.7.1952 der Kreis Wolgast gebildet, dazu gehört auch die Insel Usedom.
1953 Unter dem Codewort „Aktion Rose“ (Polizeiaktion) werden in der Zeit vom 10.2. bis zum 1.3.1953 711 Hotels, Pensionen und gewerbliche Übernachtungsstätten an der Ostseeküste von der Polizei durchsucht.
Wegen angeblicher Wirtschaftsverbrechen werden 447 Personen in der gesamten DDR festgenommen, 440 Hotels und Pensionen 181 Gaststätten, Wohnhäuser und Grundstücke beschlagnahmt. Die Einrichtungen werden später vielfach in Volkseigentum überführt. Die enteigneten oder beschlagnahmten Objekte werden zum Aufbau des gewerkschaftlichen Feriendienstes genutzt.
In Zinnowitz sind 35 Hotels und Pensionen sowie 13 weitere wirtschaftliche Betriebe von der Aktion betroffen. 17 Personen kommen in Haft, 41 Personen werden in den Kreis Waren umgesiedelt. 18 Personen verlassen die Republik.
Der Feriendienst der SDAG Wismut übernimmt einen großen Teil der Hotels und Pensionen in Zinnowitz.
Zinnowitz ist nun vorrangig Seebad der Bergarbeiter.
1954 bis 1956 Bau des Kulturhauses „Deutsch-Sowjetische-Freundschaft“.
Es entsteht in 2-jähriger Arbeit eine beispielhafte Kulturstätte mit einem Theatersaal, einem Tanzcafe, einer großen Bibliothek mit Leseräumen, einer Großküche und einem Speisesaal.
1955 22.5. Aufnahme des öffentlichen Personenverkehrs Zinnowitz-Peenemünde.
1. Internationales Tennisturnier in Zinnowitz.
1956 In Zinnowitz wird die erste zentrale Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung übergeben, die in den Folgejahren erweitert werden.
18.5.1956 Anordnung zur Regelung des Freibadewesens durch ein Gesetzblatt der DDR.
1958 Das erste neu erbaute Ferienheim des Wismut-Feriendienstes (Ernst- Thälmann-Heim) wird eingeweiht.
Der Eisenbahner-Waisenhort wird als Kinderkurheim „Erich- Steinfurth“ eine Einrichtung des staatlichen Gesundheitswesens.
1960 Seit 1960 wird das St.-Otto-Heim zu einem Zentrum für kirchliche Kinder-und Jugendarbeit in der DDR ausgebaut.
1961 Im Dannweg entsteht im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes (NAW) ein neues Schulgebäude. Grundsteinlegung am 30.4.1961.
1963 Der Deutsche Turn- und Sportbund (DTSB) errichtet eine Sportschule mit modernen Trainingsanlagen zur Vorbereitung von Spitzensportlern auf internationale Wettkämpfe. Ergänzt wird die Anlage durch ein Hotel.
1964 Schulneubau im Dannweg.
Es entsteht das Gebäude der 10-klassigen polytechnischen Oberschule.
1966 Einführung der 5-Tage-Arbeitswoche (45-Stunden), dadurch mehr Kurzurlauber.
1967 Erstmals im Winterhalbjahr Kuren in Ferieneinrichtungen der Wismut.
4. Internationales Schachturnier in Zinnowitz.
Am 26.7.1967 Besuch des Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht in Zinnowitz. Auch Willi Stoph, Erich Honecker und Erich Mielke waren dabei.
1968 Eine hervorragende Einsatzbereitschaft zeigte die Bevölkerung im Januar bei der Bekämpfung der Schnee- und Sturmkatastrophe.
Am 19.11. 1968 wird das Fernheizwerk der IG Wismut in Betrieb genommen.
1969 Bau der ersten Toilettenanlage auf dem Zeltplatz (1969/70)
Bungalow für die Anmeldung der Zelturlauber errichtet.
Aus einem alten Gebäude wird ein moderner Kindergarten für 139 Kinder gebaut.
1970 bis 1975 Umfangreiche Bautätigkeit durch den Feriendienst der IG Wismut.
Es entstehen:
das Verwaltungsgebäude des Feriendienstes,
4 Wohnblöcke mit 48 Betriebswohnungen,
ein großer Wohnblock mit Appartements für Betriebsangehörige und einem Lehrlingsinternat,
Zinnowitz ist Festspielort der 12. Arbeiterfestspiele, die im Bezirk Rostock stattfinden.
1971 Der Sportgarten „Mach mit-bleib fit“ an der Promenade vor dem Heim
„Klement Gottwald“wurde zum Tag des Bergmanns eröffnet.
1972 Das Verwaltungsgebäude der Wismut in der Makarenkostraße ist fertig gestellt (heute Gemeindeverwaltung in der Möwenstraße).
Erdbegleitgas-Spaltanlage an der F111 fertig gestellt, die zur Stabilisierung der Stadtgasversorgung von Zinnowitz bis Ahlbeck dient. Unweit davon errichtete der VEB Minol eine moderne Großtankstelle und ein Propangaslager.
1973 Das Heim „Glück auf“ wird für 1,5 Mill. Mark rekonstruiert.
Bau eines Personalgebäudes für die Bauarbeiter des Ferienheimes „Roter Oktober“ mit 150 Betten.
Bau des Kinderspielplatzes „Sputnik“ für 65 000 Mark.
Die Woche der Jugend und Sportler wird am 17. 6.73 mit der Fernsehaufzeichnung „Mach mit bleib fit“ in unsere Gemeinde eröffnet.
1974 Fertigstellung eines Personalwohnheimes und eines 12-WE-Blockes.
Am 1.1.74 wurde das Lehrlings-Wohnheim in der Dünenstraße offiziell eröffnet.
1975 Der Feriendienst der IG Wismut errichtet am Erlengrund einen Wohnblock mit 45 Betriebswohnungen.
Grundsteinlegung für das größte Ferienobjekt der IG Wismut, das Ferienheim „Roter Oktober“ (heute „Baltic“).
1976 Hochwasser am 2.-3. Jan. 1976
Zinnowitz begeht den 125. Jahrestag der Seebadgründung. Die Festwoche findet vom 26. Juni- 4. Juli statt.
Am 3. Juli erhält Zinnowitz den Titel „Staatlich anerkannter Erholungsort“
1977 Am 1.7.1977 Einweihung des Ferienheims „Roter Oktober“ mit Harry Tisch (Vors. Des FDGB Bezirksvorstandes)
1978 am 28. und 29.11. mussten nach einem Sturmhochwasser einige Stellen des Deiches an der Störlanke abgedichtet werden. Das Kollektiv der FF Zinnowitz erhält für die schnelle Hilfe dabei eine Prämie.
Am 6.10.1978 wird die neue Schulsporthalle in Betrieb genommen.
1979 Anfang des Jahres gab es viel Kälte und Schnee. Urlauber konnten nicht nach Hause fahren, weil sämtlicher Verkehr zum Erliegen kam. Viele Einwohner, die ihre auswärtigen Betriebe nicht erreichen konnten, beteiligten sich bei der Beseitigung der Schneemassen. Das Wismut-Ambulatorium wird zum Tag des Gesundheitswesens seiner Bestimmung übergeben.
Am 7.11.1979 Grundsteinlegung für das Meerwasserhallenbad.
1980 Beginn des staatlichen Wohnungsbaues am Erlengrund mit insgesamt 150 Wohnungen in 3 Wohnblöcken.
18. Arbeiterfestspiele finden vom 27.6.-29.6. im Bezirk Rostock statt, Zinnowitz ist Festspielort.
1981 Mit der Fertigstellung von 3 Wohnblöcken haben über 500 Einwohner der Gemeinde Zinnowitz neue ferngeheizte Wohnungen erhalten.
1982 Neues Sanitärgebäude wird dem Tennisverein zur Eröffnung des Tennisturniers übergeben.
7.10.1982 Eröffnung des Meerwasserhallenbades. Das Bad steht der Öffentlichkeit zur Verfügung und wird für den Schwimmunterricht der Schüler des Kreises Wolgast genutzt.
1983 Kinderkombination im Erlengrund eingeweiht.
1987 Das Kulturhaus wird wegen planmäßiger Sanierungsarbeiten geschlossen und soll zum „Tag des Bergmanns“ 1992 wieder eröffnet werden.
1988 Am 19. März 1988 wird der Veteranenclub in Zinnowitz eröffnet.
1989 Politische Wende.
Neues Brandschutzgesetz für M-V.
Die Feuerwehr ist der Gemeindevertretung unterstellt.
1990 Bei den ersten freien demokratischen Wahlen im Mai wird der Zinnowitzer Ewald John zum neuen Bürgermeister gewählt.
Durch Gesetz der Volkskammer werden die 5 neuen Bundesländer gebildet und Landtage gewählt.
Mit dem friedlichen Übergang in eine neue Etappe der gesellschaftlichen Entwicklung kommt es zu erheblichen Veränderungen.
Nach Ablauf des letzten Urlauberdurchganges wird der Feriendienst der IG Wismut aufgelöst. Die Mitarbeiter erhalten ihre Kündigung zum 31.12.1990.
Die Sanierungsarbeiten am Kulturhaus werden eingestellt.
1991 Da es versäumt wird, das leer stehende Kulturhaus abzusichern, wird es innerhalb weniger Monate ausgeplündert und verwüstet.
Grunderneuerung der Dr.-Wachsmann-Straße 1991-1992.
Durch die Schließung von Betrieben und Einrichtungen während der Wendezeit werden zahlreiche Einwohner arbeitslos. So werden in Zinnowitz und der näheren Umgebung folgende Betriebe und Einrichtungen aufgelöst bzw. abgewickelt:
- der Feriendienst der IG Wismut,
- das Betonwerk Zinnowitz,
- das Kindersanatorium „Erich Steinfurth,
- die Garnison der Nationalen Volksarmee der DDR, wie
- die 1. Flottille der Volksmarine Peenemünde,
- das Jagdfliegergeschwader Karlshagen,
- das wissenschaftlich technische Zentrum der Volksmarine in Wolgast,
- die Fischereiproduktionsgenossenschaft in Karlshagen/ Freest,
- LPG Pflanzen- und Tierproduktion Mölschow,
- Der Kreisbetrieb für Landtechnik Hohensee,
- VEB Bauelemente Wolgast
- Der Kreisbauhof,
Starker Personalabbau in der Peene-Werft Wolgast und im KKW Lubmin.
Die Arbeitslosigkeit ist die wesentliche Ursache für den Bevölkerungsrückgang in unserer Region. Vor allem junge Leute gehen in die alten Bundesländer.
1992 Die Gemeinde Zinnowitz beantragt Fördermittel für die Neugestaltung der Promenade und des Musikpavillons. In mehreren Bauabschnitten werden die Arbeiten bis 1996 abgeschlossen.
Die Landessportschule wird am 01.10.92 geschlossen, die Finanzierung ist unklar.
Von fünf Bewerbern für das Hotel „Baltic“, entscheidet sich die Gemeinde für Hans Dornbusch.
1993 Der Standesamtsbezirk Zinnowitz umfasst ab 1. Januar 1993 Zinnowitz, Peenemünde, Karlshagen, Trassenheide, Mölschow und die Ortsteile Bannemin und Zecherin.
Die neu gestaltete Promenade wird im Mai übergeben.
Hans Dornbusch erwirbt das Hotel „Roter Oktober“ von der Treuhand.
Am 3. Oktober wird der neue Seesteg eingeweiht und erhält nach dem Beispiel der früheren Seebrücke den Namen „Vineta-Brücke“.
Im Dezember beschließt der Kreistag die Gründung des
Christlichen Jugenddorfwerkes. Das Elli-Voigt-Heim und das Erika-Brockdorff- Heim werden in die neue Trägerschaft überführt.
1994 Bildung des Kreises Ostvorpommern mit der Kreisstadt Anklam aus den ehemaligen Kreisen Anklam, Wolgast und Greifswald am 12.6.1994.
8.11.1994 auf der Sitzung der Gemeindevertretung Zinnowitz wird beschlossen folgende Straßen umzubenennen:
Johannes-ter-Morsche-Straße in Waldstraße,
Ernst-Thälmann-Straße in Bergstraße,
Erich-Steinfurth-Straße in Hohe Straße,
Makarenko-Straße in Möwenstraße,
Wilhelm-Pieck-Straße und Karl-Marx-Straße in Neue Strandstraße,
Promenade der Völkerfreundschaft in Strandpromenade.
Die Schwimmhalle wird für 100 000 DM instand gesetzt.
1995 Das neue Zinnowitzer Wappen wird durch den Innenminister des Landes bestätigt. Der Entwurf stammt von Erika Lange, gestaltet wird es von Conny Eisold. Der Gemeinde wird der Wappenbrief überreicht. Das Wappen wird unter der Nr. 0082 in die Wappenrolle des Landes eingetragen.
1996 Fertigstellung der Strandpromenade und Sanierung des Seebrückenvorplatzes.
Die Gemeinde übernimmt die Sportschule nutzungsgebunden vom Bundesvermögensamt zu einem symbolischen Preis.
Am 24. Februar Zinnowitz erfüllt alle Kriterien und erhält die Anerkennungsurkunde als „Seebad“ durch den Staatssekretär im Schweriner Sozialministerium.
Gründung der Historischen Gesellschaft zu Zinnowitz auf Usedom e.V. (19.4.1996)
1997 Erneuerung der Waldbühne (Ostseebühne).
In Zusammenarbeit mit der Landesbühne Anklam wird aus der ehemaligen Strandkorbhalle des Feriendienstes der IG Wismut durch Umbau das Theater „Blechbüchse“. Einweihung am 4.7.1997.
Die erste „Vineta“- Spielzeit des Theaters Anklam auf der Ostseebühne Zinnowitz beginnt am 14.6.1997.
Errichtung des Hauses „Möwennest“ der Stiftung Eisenbahn-Waisenhort
auf dem Glienberg.
1998 Ab 1. 1. 1998 ist die Sportschule Zinnowitz ein Eigenbetrieb,.
Das Gebäude des im Jahre 1882 eröffneten Warmbades ist restauriert und modernisiert. Es ist nun Sitz der Kurverwaltung und „Haus des Gastes“ und es beherbergt die Gemeindebibliothek.
1999 31.3. Die Schwimmhalle wird geschlossen.
2000 Im Januar brennt das Bootshaus des Segelsportvereins ab.
3.5.2000 das „Palace-Hotel“ wird eröffnet, früher „Schwabes Hotel“.
01.06.00 „Strandhotel“ der Travel-Charme-Gruppe wird eröffnet.
Am 26.5.2000 fährt der erste Zug über die neue Eisenbahnbrücke von Wolgast zur Insel Usedom.
Der erste Fernzug rollt am 3.6. über die neue Peenebrücke direkt von Köln nach Zinnowitz.
2001 (Februar 2000 bis Juni 2001) Neubau der Kläranlage am Zissberg.
Ein Wertstoffhof wird an der Neuendorfer Landstraße neu eingerichtet.
Am 26 .Oktober 2001 wird das Meereswasserhallenbad wird als „Bernsteintherme“ wieder eröffnet.
29. Juni bis 1. Juli Festwochenende zur 150-Jahrfeier der Seebadgründung.
Das neue Gerätehaus der FFW wird eingeweiht.
2002 Am 1.1. Einführung der Währung „Euro“.
15.03.02 Rathaus nach Sanierung für eine Mio. Euro übergeben.
Im Februar beschädigt eine Sturmflut die Seebrücke Zinnowitz und die Brücken in den Nachbarorten.
Vom 14.-16. Juni feierte die Freiwilligen Feuerwehr Zinnowitz ihren
100. Geburtstag.
2003 25.07. Zinnowitzer Tennisverein feiert 100 Jahre Tennissport.
2004 Am 1. Januar 2004 übernimmt das Diakoniewerk Kloster Dobbertin gGmbH die Trägerschaft über das Haus „Sorgenfrei“.
Im Mai 2004 1. Internationales Holzbildhauersymposium im Kulturhauspark.
Der Bahnhofsvorplatz wird saniert.
2005 Seit dem 1. Januar gehört die Gemeinde Zinnowitz dem Amt „Usedom Nord“ an.
15.- 17. Juli Festwochenende 110 Jahre Kirche Zinnowitz.
Die Haupt- und Realschule Zinnowitz wird geschlossen.
Am 6.8.05 wird die Ganztagsschule Zinnowitz in freier Trägerschaft mit 3 Klassen eröffnet.
2006 Die Ostsee-Zeitung ist im Januar mit ihrer Redaktion nach Zinnowitz gezogen.
Der Zinnowitzer Hotelier Hans Dornbusch erhält am 14.April den Skal-Award für die tourismusförderlichste Tat des vergangenen Jahres.
12. Mai: Übergabe eines modernen Gleisbildstellwerkes im Bahnhof Zinnowitz, außerdem werden die vier Bahnübergänge mit modernen Schrankenanlagen versehen.
Im Juli wird die Tauchglocke von der Firma Andreas Wulf am Seebrücken-kopf montiert und in Betrieb genommen.
Ab 29.11.2006 ist die neue Rechtsabbiegerspur am Möskenweg in Betrieb.
Der Radweg entlang der B 111 von Zinnowitz nach Bannemin ist am 20.12. im Beisein von Verkehrsminister Otto Ebnet übergeben worden.
2007 Im Januar wird das Naturfreundehaus in Zinnowitz von der Insolvenz des Familienferien- und Häuserwerkes betroffen, ist aber weiterhin geöffnet. Andreas Queisner kauft das Haus im Dezember und führt es unter dem Namen „Casa Familia“ weiter.
Beim diesjährigen Winterstrandkorbfest wird die „1.Weltmeisterschaft im Strandkorbsprint“ ausgetragen.
Ab 21. Dezember freie Fahrt ohne Grenzkontrollen nach Polen und Tschechien (Abkommen von Schengen).
2008 Der Kulturhauspark wird ausgelichtet, über 60 Bäume werden entfernt.
Der Tennisplatz erhält einen neuen vierschichtigen Untergrund.
Richtfest für die neue Grundschule mit Hort am Dannweg am 17.5.2008.
Die Firma Foto-Adrion feiert im Juni ihr 60. Firmenjubiläum.
Die neue Grundschule wird am 22.Oktober feierlich übergeben.
2009 Die Historische Gesellschaft hat neue Räume im Bahnhof Zinnowitz bekommen und richtet hier das neue Heimatmuseum ein.
Festwochenende zur 700-Jahrfeier der urkundlichen Ersterwähnung von Zinnowitz vom 30.5.-1.6.2009. Großer historischer Festumzug am 30.5. ab 14 Uhr. Der Festzug ging von der Trassenheider Straße bis zur Ostseebühne.
Aufführung eines Theaterstückes zur 700-jährigen Geschichte des Ortes mit vielen Zinnowitzern als Darsteller.
Einweihung des neuen Museums im Bahnhof am 13.6.2009
Am 24.10.2009 Eröffnung der Promenadenhalle,
Hochwasser am 15.Oktober 2009 mit Pegelstand 1,50 m über Normal.
2010 Die Bauarbeiten am ehemaligen Heim „Paul Gruner“ haben begonnen.
Die neugeschaffene Promenadenhalle mit Kinderanimation, Café, Restaurant und 5 D-Kino bereichert das Angebot des Ostseebades und wurde im Frühjahr um den Panoramaaussichtsturm erweitert.
Im Laufe des Jahres wird die Feuerwehr fünfmal zum brennenden Steinfuhrt-Heim gerufen.
50 jähriges Bestehen des Vereins Eintracht wird gefeiert.
Der Campingplatz „Pommernland“ GmbH feiert sein 20-jähriges Bestehen.
Im Juli Baubeginn für den Zinnowitzer Hafen am Achterwasser
Am 22.10. Richtfest für das neue Funktionsgebäude am Achterwasser.
Der Carnevals-Club Zinnowitz begeht sein 25 jähriges Jubiläum.
Hans Dornbusch, Chef des Zinnowitzer Hotels Baltic, erhält am 11. November das Bundesverdienstkreuz vom Ministerpräsidenten Erwin Sellering in Schwerin.
Richtfest für die neue Seniorenbegegnungsstätte in der Neuen Strandstraße am 16.12.2010.
2011 Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Eröffnung der Eisenbahnstrecke Heringsdorf-Wolgast.
Neues Seniorenzentrum am 17.6.2011 eingeweiht, Bauherr waren die Gemeinde Zinnowitz und der Kreisverband der Volkssolidarität.
Am 29.6. wird der neue Wasserwanderrastplatz am Achterwasser eingeweiht.
Der Campingplatz „Pommernland“ erhält im Juli zum zweiten Mal das Gütesiegel „Familienfreundlicher Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern“ vom Landestourismusverband.
2012 Am 6. Februar wurden Temperaturen um -29 ° C auf Usedom gemessen. Es war die kälteste Nacht des Jahres in M-V.
Euro).
Die öffentlichen Toiletten am Haupteingang zum Strand und am Fischerstrand werden für rund eine viertel Millionen Euro saniert und erweitert. Sie werden am 28.4.2012 in Betrieb genommen.
Am 28.04.2012 brennt der Lidl-Markt im Salzhorstweg ab
2013 Kerstin Teske wird leitende Verwaltungsbeamtin im Amt Usedom Nord. Sie übernimmt das Amt von Siegfried Krause, der in den Ruhestand geht.
Die Arbeiten am Radweg vom Ortsausgang Zinnowitz nach Zempin beginnen im Februar.
Am 8.3.13 wird der Erweiterungsbau der Freien Schule feierlich eingeweiht.
Der Lidl-Markt im Salzhorstweg wird am 22.April wieder eröffnet.
Das Kino wird 75 Jahre alt, der kleine Saal wurde für 30.000 € renoviert, hier finden 40 Besucher Platz, im letzten Jahr wurde 3- D- Technik eingebaut.
2014 Am 08.01.2014 verstirbt Pfarrer i.R. Helmut Ritter in Braderup, Nordfriesland, er war viele Jahre Pfarrer in Zinnowitz.
Robert und Oliver Ninas sind Weltmeister im Strandkorbsprint 2014 geworden (20 m mit Strandkorb, etwa 50kg, in 5,23 sec.) Die Bestzeit liegt bei 4,91 Sekunden
Im Februar wurde der 300 000. Besucher der Tauchgondel begrüßt.
Die Freiwillige Feuerwehr Zinnowitz hat 32 aktive Mitglieder. In der Jugendfeuerwehr gibt es 23 Mädchen und Jungen. Bei den „Löschzwergen“ gibt es 12Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Seit 23 Jahren pflegt unsere Feuerwehr die Partnerschaft mit der Wehr in Hoisdorf (Schleswig-Holstein).
Wird fortgesetzt!
Dieses ist nur ein ausgewählter Teil unserer Zeittafel.
Die ausführliche Version der Zeittafel gibt es im Museum Zinnowitz zu kaufen!
Zusammengestellt von der:
Historischen Gesellschaft zu Seebad Zinnowitz auf Usedom e. V.
Post über:
Ute Spohler (Vorsitzende)
Schubertstr. 9
17454 Ostseebad Zinnowitz
Tel. 038377/ 40536
oder 0162 42 55 000
u.spohler@gmx.net
Internet: www.insel-usedom.net/zwmuseum.htm
Bitte Anregungen, Ergänzungen und Berichtigungen an o.a. Adresse richten.
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